Täglich scheint das Murmeltier

„Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt.

Die Bourgeoisie … hat die persönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst und an die Stelle der zahllosen verbrieften und wohlerworbenen Freiheiten die eine gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle der mit religiösen und politischen Illusionen verhüllten Ausbeutung die offene, unverschämte, direkte, dürre Ausbeutung gesetzt.“


Karl Marx: Manifest der Kommunistischen Partei –
Kapitel 3

KarlMarx

Ja, lieber Karl. Deine Worte sind von 1847. Das war vor 172 Jahren. Du könntest Deine Sätze noch einmal drucken lassen und sie wären immer noch aktuell und … Du würdest immer noch Ärger bekommen deswegen.

Die Bourgeoisie, also wenn damit der gebildete Bürger gemeint war, der irgendwann auch mal zum sogenannten Proletariat gehörte und sich aus ihm herausgearbeitet hat, gibt’s nicht mehr. Sie wurde aus dem mittleren Europa vertrieben und ist nicht wieder zurück gekommen. Mir scheint es nämlich, als schwinden die denkenden Wesen der zivilen Gesellschaft exorbitant schnell. Es gibt so viele, die nur nach oben streben und das, obwohl dank der Medien nun schon ausführlich genau beschrieben wurde, dass man nur oben sein kann, wenn andere unten stehn. Und was ist daran bitte schön gebildet, wenn ich der Meinung bin, ich wäre mehr wert, als jemand anderes?

Das Streben nach oben wurde weitergereicht an alle, die folgten. Die Bourgeoisie, die Mittelschicht zwischen Arm und Reich scheint nicht mehr als ein Elektronensprung zur nächsten Schale. Das Leuchten des Zurücksprunges ist der kurze Glanz des Ruhmes. Und obwohl der Glanz vergänglich ist, scheint es alles, wonach die streben, die nur nach oben wollen. Als hätten sie den Weg vergessen.

Denn um eine neues Atom zu schaffen und wirklich mal was Neues auszuprobieren muss ich schon zum Kern der Sache vordringen. Und das ist leider da, wo’s eng wird. Und leider auch noch sehr warm. Dort, wo sich Viele auf engstem Raum versammeln. Man könnte sich ja auch fragen, warum sich die Protonen so verhalten, wo sie sich doch eigentlich abstoßen müssten. Ja, wie machen die Protonen das überhaupt, dass sie alle zusammen bleiben? Ein Geheimnis enthüllt sich dem, der Wege sucht.

Atomkern
Atomkern von Cweiske

Für unser Auge unsichtbar verbirgt sich im Kern der Sache eine Wahrheit oder ein Grund. Etwas, das sich selbst genügt und somit neutral sein kann. Neutronen halten die Welt zusammen. Neutrale Atome, die nicht nur an ihren Sprung denken.

Aber Neutralität, wo gibt’s denn das noch? Gibt es irgendwo noch Menschen, die an den Zusammenhalt der Welt denken? Gibt es irgendwo eine Gemeinschaft, die alle Mitglieder gleich bewertet oder am Besten gar nicht erst bewertet. Gibt es irgendwo eine neutrale Gemeinschaft? Vielleicht auch eine, wo man sich freut, dass alle unterschiedlich sind?

Ja, es gibt sie. Aber sie sprechen nicht die Sprache, die ich gelernt habe. Es sind die Naturvölker, die in kleinen Gruppen zusammenleben. Die brauchen keinen Chef. Die wissen auch so, was zu tun ist. Es gibt aber einen Anführer. Jemanden, der in der allergrößten Not die Gemeinschaft verteidigt. Zu dem gehen alle freiwillig, wenn’s ein Problem gibt. Der Anführer braucht seine Leute nicht mit Gesetzen zum Handeln zu zwingen. Er ist ein wirkliches Neutron.

Ein Neutron für den Zusammenhalt. Nicht dafür, ihm das Denken zu überlassen. Wie soll das Neutron auch agieren, wenn alle um ihn herum ihre Richtung vergessen? Schlimmstenfalls laufen alle nur noch in eine Richtung. Was soll denn das für ein Atom sein? Das würde ja auseinanderfallen. Es braucht schon die unterschiedliche Bewegung der Elektronen auf ihren Bahnen. Ein Atom würde wahrscheinlich nicht auf die Idee kommen, alle Bestandteile seines Seins auf eine Ebene heben zu wollen. Ein Atom füllt Schalen auf. Unterschiedliche Schalen.

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